Uns bleibt nichts anderes übrig...

Neulich gab mir einer meiner Schüler eine Massage-Sitzung. Sie wollte es extra gut machen und wurde dadurch hektisch. O Gott, dachte ich, ich wollte doch zur Ruhe kommen. Es hätte nichts geholfen es zu sagen, dann würde sie noch nervöser werden. Ich habe mich ihrer Hektik hingegeben. Es war wie in einer Großstadt mit viel Lärm. Ich werde dann innerlich ganz ruhig, sonst bekomme ich Kopfschmerzen von der sinnlosen Abwehr.

In diese innere Ruhe wurde ihre Hektik zum Fluss, wenigstens für mich, und sie hatte es gemerkt Die Hektik hörte auf, das Tun hörte auf, Hingabe fing an. Hingabe an was? 

Das was eine Massage zur Begegnung macht, ist die Stille. Ich zögere, es Liebe zu nennen. Bei „Esoterikern“ gibt es oft ein bestimmtes Bild von Liebe in Bezug auf diese Arbeit. Nur ganz ruhig, mit spacy Musik, lächelnd die Hände auflegend, vielleicht. Das ist es nicht, vor allem nicht immer.

Mit den Fingernnägeln sanft den Rücken streichen, wenn es angebracht ist, bringt fast jeden aus der Kontrolle, aus seinem gut gepflegten Panzer, lässt die meisten tiefer atmen. Eine kräftige Portion Humor kann einen traurigen Klienten plötzlich aus seiner Mühsal holen. Ein wunderbares Lied, der tiefe Klang einer Trommel, Worte im richtige Moment gesagt, können genau die letzte Abwehr erwischen und den Klienten auf die Reise schicken. Eine Reise zu dem Ort, wo er still ist. Wo die Energie fließt, wie sie natürlich ist, ohne unnötige Kommentare vom Verstand Letzendlich ist es nicht so wichtig wie die Technik ist .Ich vergleich der Massage oft mit der Lebensfluß: Es ist die Oberfläche worin mit Körper, Emotionen, Energien, Geschichten experimentiert wird, das was tiefer ist, das was du bist ist still, ohne Geschichte. Das lässt uns entspannen, gerade dann spuren du und ich jede Berührung, jede Griff, pure Lebendigkeit. Dann ist Massage einfach gut.

Bei der Integrative Massage, und beim Aqua-Healing kreieren wir Gelegenheiten sich in dieser Raum hinein zu entspannen.

Der Zauberer Don Juan hat mal zu seinem Schüler Castaneda gesagt: „Spürst Du die Welt.“? 

Wir spüren die Welt nicht mehr, weil unsere endlosen, nicht nachlassenden Geschichten uns davon abhalten. Wir rennen Gedanken und Gefühlen hinterher, versuchen festzuhalten, was vergänglich ist. So wird unser Leben allmählich eine anstrengende oder sinnlose Angelegenheit, anstatt eine inspirierende, wunderbare Gelegenheit, Liebe zu leben. Wir sind sehr hartnäckig und so wird unserer Nacken hart, der Rücken steif, das Herz eng, die Liebe wird fast vergessen. 

Micha ist durch seine Frau zu mir geschickt worden. Er arbeitet zuviel und ist außerdem sehr verwoben mit dem schwierigen Schicksal seiner Kosovo-Familie. Er kommt nicht zur Ruhe, sagt sie.

Er habe einen Stein auf dem Herzen, sagt er. Er hat noch nie eine Massage bekommen und ist ein bisschen scheu. Ich massiere kraftvoll Nacken, Rücken und Hände, schüttle das Festhalten aus seiner Knochen. Die ruhige tranceartige Trommel-musik, die ich manchmal einsetze, gefällt ihm und hilft ihm sichtbar, tiefer loszulassen. Immer öfter ruhen meine Hände nur still und warm auf seinem Herzen und spüren den Stein.

Es ist die Stille, meine und seine, die den Stein letztendlich schmelzen lässt. Er ist für einen Moment aus seiner Geschichte ausgestiegen und spürt wieder Raum und Weite, in dem Vertrauen und Leichtigkeit auftauchen kann. Es ist ein wacher, inspirierender Raum, der sein Handeln jetzt beeinflussen könnte.

Ich weiß die Welt ist verrückt: Voller Schönheit und voller Gewalt. Uns bleibt gar nichts anderes übrig, als irgendwann still zu werden.

Jeder Mensch braucht seine eigene Massage. Manche Sitzungen sehen so aus wie Massage, so wie man sie kennt, manche sehen aus wie Zauberrituale. Es fließt das, was natürlich fließen will durch Händen und Wesen des Therapeuten. Ich spiel gerne die Rolle einer kleiner Schamanin, eine Wassernymphe oder eine Masseurin, und lerne diese Rollen auch andern.. 

Die Basis ist, das Anhalten meiner Geschichte, so dass ich still werde. Dann kann „Es“ durch mich und Dich arbeiten. Dann hört die Distanz zwischen Dir und mir auf. Egal, ob Du ein ständig funktionierender Rechtsanwalt bist oder eine lässiger Tantriker bist. 
Du kannst dich entspannen jetzt- und in deinem Beruf, in dein Situation, es geschieht sowieso was angebracht ist, nicht nur in der Massage. 

Ich bin ein Glückspilz. Meine Arbeit lehrt mich das so offensichtlich , meine Klienten sind meine Meister. Spätestens am Ende der Sitzung spüren sie das auch. Es gibt keinen Unterschied zwischen Dir und mir. Wir haben die gleiche Aufgabe: Frei zu sein.

Erschienen in: Connection Spezial "Liebe heilt"


Wie Massage zu einer Begegnung wird...

In der Regel verbringen wir sehr viel Zeit im Fluss unserer Gedanken, wir rennen Gefühlen und Stimmungen hinterher und versuchen festzuhalten, was vergänglich ist. So wird unser Leben allmählich eine anstrengende oder sogar sinnlose Angelegenheit, anstatt eine inspirierende, wunderbare Gelegenheit, Liebe zu leben. Wir sind sehr hartnäckig und so wird unser Nacken hart, der Rücken steif, das Herz eng, die Liebe wird fast vergessen.

Wie kommen wir aus diesem Kreislauf heraus?

Vielleicht haben wir es satt, oder das Schicksal zwingt uns, und wir fangen an, etwas zu suchen, worauf wir uns wirklich verlassen können, etwas, das uns hilft, die Aufmerksamkeit statt nach außen, nach innen zu richten, bis es stiller wird.

Bei der Intergrativen Massage werden Massagetechniken aus Ost und West mit Energieausgleich, Worten und Stille verbunden. Sie lösen Blockaden, entspannen und geben eine tiefgehende Unterstützung, in innerer Ruhe und damit freier im Leben zu sein.

Claus freut sich auf die Massage. Er will sich entspannen weil er schon eine Weile verspannt ist und jetzt meldet sich der Rücken.

Meistens geschieht das nicht sofort, dieses Entspannen. Der Mensch muss sich erst hingeben an Jetzt, an mich, die Massage, an sich selbst Ich schüttele ihn sanft hin und her, massiere kraftvoll oder sanft, streiche aus, spreche Worte, suche eine Musik aus.

-Eigentlich ist das nicht das Wichtigste-

Ich kann die fantastischsten Techniken anwenden und mein Klient fällt nicht in die Stille hinein, ich kann das gleiche anwenden und es geschieht. Woran liegt es ??

Außer das jeder Klient eine „eigene“ Massage braucht, ist es sehr wichtig, dass ich innerlich still werde. Mein Atem ist leicht und frei, meine Hände sind warm, ich „weiss“ was sie tun. Es ist als ob ich allmählich mit meinem Klienten verschmelze. Dann fühle ich, was er fühlt, sehe was fließt und was nicht fließt und warum. Dann bin ich mit dem Menschen statt etwas mit ihm zu tun. Dann berühre ich die richtigen Stellen, mit dem richtigen Druck, sage Worte die etwas bewegen. Ich nehme den Klienten mit an dem ort wo Stille ist, wo er in seine Mitte fällt, wo wirkliche Begegnung mit sich und der Welt möglich ist. 

Jutta atmet schön tief, aber das sagt nichts. Tief atmen kann eine Form von Kontrolle sein und gerade diese Kontrolle will ich erwischen und verwirren. Manchmal hilft ganz, ganz wenig atmen, „die Mühe aufgeben“ heißt das. Oder ich drücke einen Punkt von dem ich weiß, da tut´s weh, oder ich streichle, spreche, massiere kraftvoll oder sehr, sehr sanft . Ich tue es nicht, es kommt von selbst. Indem ich keinen Moment aus dem Geschehen weggehe.

Johannes atmet kaum. Es ist als ob seine Brust eingeklemmt ist. Dort strömt es nicht Natürlich zieht es mich auch dorthin. Ich berühre, massiere, drücke sanft seine Brust und bitte ihn ein wenig tiefer zu atmen als er gewöhnt ist. Da geschieht es. Er geniesst dieses Atmen, ein-aus-ein-aus.

Ich lache, wähle eine rhytmische Musik, massiere Hände und Bauch . Er atmet jetzt ganz ruhig und spürt jede Berührung. Ich weiss, er könnte endlos so liegen oder aufstehen und in die Welt hinein schreien. Wenn er die Augen öffnet, ist Begegnung da. Wir sind an dem Ort, wo Nähe zu uns selbst und der Welt unsere Natur ist

Ich weiss, es bleibt nicht ewig, aber wir kennen die Richtung wieder. Dies gilt es zu üben: die Richtung wiederfinden, wenn es nötig ist. Es gibt vieles was uns unterstützen kann. Meditieren, tanzen, Natur, mutige Begegnungen, anschauen was behindert, Massage.

Im Training „Intergrative Massage“ arbeiten wir mit genau diesen Elementen. Wir lernen wieder natürlich zu sein, zu strömen, unsere Intuition einzusetzen, damit die Massage eine Begegnung wird.

Erschienen in: Mensch und Sein


„ Warum bin ich Vergänglich o Zeus?“

so fragte die Schönheit. „Machte ich doch“, sagte der Gott,“ nur das Vergängliche schön“. Und die Liebe, die Blumen, der Tau und die Jugend vernahmen es; 
alle gingen sie weg, weinend, von Zeus Thron.

Johann Wolfgang von Goethe.

Über das Älterwerden

von Mariella Floris


Ich wollte eine Abhandlung halten wie ich jung geblieben bin, aber das ist was das Äusserliche angeht schnell erledigt. Eitel bin ich immer noch, mein Spiegel hängt dort wo das Licht günstig ist, ich bin ein Mensch der sich von Natur aus gern bewegt und nicht zuviel isst, halte mich am liebsten mit Menschen auf die das Leben nicht zu ernst nehmen und erwähne selten mein Alter.
Das was mich wirklich interessiert, ist den Gedankenstrom zu stoppen. 
Das ist, was sorgenvoll, ernst und alt macht.
Vorr sechs Monaten nahm ich mein Auto, meinen Massagetisch ein wenig Gespartes, ließ meinen großen Sohn, Freund und Arbeit zurück und fuhr los, Richtung Süden. Ich wollte meinen Traum leben.
Jetzt merke ich dass es mein Traum ist diesen unaufhörlichen Gedankenstrom zu stoppen. Dafür scheine ich das richtige Ambiente geschaffen zu haben. 
Ich bin alleine, habe mir ein Häuschen im Süden gemietet, sehe das Meer.
Meine Gedanken rasten aus. "Du wolltest doch eine humorvolle, internationale Wahlfamilie finden, genügend kreative Arbeit und den richtige Mann? Jetzt, so ohne Rahmen, bist du den Gedanken ausgeliefert", und so ist es.
Ich werde wieder Arbeit, Freunde, Partner und ein Haus finden, aber es reicht nicht. Ich suche immer noch im Außen und dort wird es immer irgendeinen Aspekt geben welcher mir nicht gefällt. Ich habe den wirklichen Frieden, die dauerhafte Kreativität noch nicht gefunden.

Hier im südlichen Andalusiens gibt es nicht nur pfiffige Flamencotänzerinnen und stolze Männer zu Pferd, es gibt auch eine ganze Menge Rentner die hier den Winter verbringen. Was das Alter angeht habe ich hier ein Fülle an Studienmaterial.
Was macht den Menschen alt, was hält ihn jung? Sind es Körperübungen, gesundes Leben, ist es die Muse oder gerade nicht, besser aktiv sein?
Omar Sharif, jetzt 70 Jahre alt, sagte in einem Interview übers Älterwerden: "Ich habe die Vergangenheit weggeschoben. Auch die Zukunft. Ich lebe für den Augenblick. 
Das hat sich verändert in meinem Leben."

Leben im Augenblick, das ist das Geheimnis. Wenn du nicht im Augenblick
lebst ist das Leben geprägt von Wiederholungen, Glück und Unglück, Alltag eben.
Und purer Alltag ohne Bewusstheit macht, schnell, alt.
Oft habe ich versucht dem zu entgehen, wechselte öfters Partner, den Freundeskreis, Haus und Herd, arbeitete mal viel, mal weniger und ich bin nicht schlechter oder besser dran als andere, die beständiger leben.
Meine Arbeit war schon immer, dem Mensch kreativ dabei zu helfen, Mensch zu spielen. Bis zum dreißigsten Lebensjahr war ich im Tanztheater und spielte den Menschen etwas vor, danach kam das Bedürfnis mich und meine Mitmenschen dahin zu bringen, das ganze Leben als Spiel zu sehen.
Zuviel Alltag zwischen den Theaterstücken.
Mein Metier ist die Berührung auf vielen Ebenen, besonders das In-Berührung
-Sein mit dem inneren Körper. Ich habe viele Methoden, alle darauf ausgerichtet, das Leben im Körper zu spüren, den feinen Energiestrom, 
weil das die Brücke zwischen Begrenzt und Unbegrenzt ist.
Für den, der sehen will ist der Körper wie ein offenes Buch, er erzählt seine Geschichte schonungslos. Lebensenergie die nicht fließt, zeichnet den Körper, er verhärtet, wird wabbelig oder krank. Auch das gehört zu meiner Arbeit, sich dem wieder bewusst zu werden.
Diese Verbindung mit dem inneren Körper verlangsamt den Altersprozess. Unsere Zellen erneuern sich müheloser, sie belasten sich nicht mit Unnötigem, Klebrigem, sie bleiben, und damit der Körper, geschmeidig. Wenn du mehr mit dem zeitlosen inneren Körper identifiziert bist als mit dem vergänglichen Äusseren, dann wird sich dein physischer Körper leichter anfühlen und das Zeitlosen scheint durch die äussere Form hindurch, der Mensch wirkt alterslos.
Diese Entdeckung habe ich als eine Erleichterung empfunden, es ist anstrengend, weil vergeblich, zu versuchen äusserlich jung zu bleiben, es macht dagegen Spass, die Verbindung zum inneren Körper zu stärken.
Ich gehe öfters mit einem Freund in den Bergen wandern, er ist gelenkig, hat mehr Ausdauer und Energie als ich und während einer Massage habe ich gemerkt wie glatt seine Haut ist. Er ist 78 Jahr alt, neugierig und humorvoll, seine Ausstrahlung wirkt jugendlich. So geht es also auch.
Jeder hat seine eigenen Methoden diesen Kontakt herzustellen und aufrecht zu erhalten, meistens ist das wirkungsvoll, was einem natürlich von der Hand geht. Ich schwanke immer zwischen Super-Spirituell und Bloss-nicht Spirituell, besser beides intergrieren, die Mitte fühlt sich leicht an.
Man ist also nicht verurteilt, ein verhaltenes, "gesundes" Leben zu führen?
Die Verbindung mit dem Unbegrenzten, bringt den Mensch aus seinen, sich wiederholenden Verstand, macht ihn frei und zum Spieler. Dort fängt Kreativität, Begeisterung, Mitgefühl und Natürlichkeit an und Humor ist ihr Begleiter.
Sich hingeben und das im täglichen Leben. Ich sage bewusst im täglichen Leben, weil es beinhaltet, dass du einsiehst, dass das Leben seinen eigenen Strom hat, den du nicht im Griff hast. Manches scheinst du planen zu können, auch das gehört zum Spiel, vieles ist unklar und unbegreiflich oder ist nun mal so. Manche Schicksäle scheinen grausam. Die Welt zeigt sich mir überall. Vertriebene und Kranken, Arbeitenden und Arbeitlose, Kreative, Mutige, Einfache, Verzweifelte, Selbstlose, Witzige, Langweilige, die in Zweierbeziehung und die ohne Beziehung, ich bin eine von denen, ich bin alle. O Gott, wo ist der Regisseur.
"Sei völlig da wo du bist, urteile nicht"
Die meisten Menschen haben das Spiel vergessen, haben vergessen dass es überhaupt so etwas gibt und nehmen das Leben sehr ernst, wir kennen es alle. Ich weiß nicht was einige motiviert, sich erinnern zu wollen und anderen nicht. Vielleicht ist es die Langeweile, der Stress, vielleicht lässt auch gerade ein grausames Schicksal den Mensch aus seinem Alptraum erwachen. Manche werden auch als Spieler geboren, Meister sind das, in vielen Formen treten sie auf, 
als Dalai Lama, als begnadete Musiker, mongoloides Kind, oder, in der Natur, als würdiger Baum, als unendliches Meer. Selten habe ich soviel Widerstand empfunden wie jetzt, so nah am Meer und mit soviel Sonne. Das ist doch eine Zumutung. Ich vermisse meine Lieben, ich vermisse den Rahmen.
"Ja Grosser Geist, wolltest du mir nicht die richtigen Umstände geben, wo ich meine Lebensaufgabe endlich mal ausleben kann?", flehe ich. "Übe selbstloses Geben, wenn du schon keinen Klienten hast." Aber irgendwie kann ich es nicht, ich langweile mich in einem Altersheim und kann furchtbaren Geschichten nur zuhören, wenn ich zu gleicher Zeit koche. Luisa, die immer in Schwierigkeiten ist, fühlt sich trotzdem besser danach, ausserdem bin ich eine gute Köchin, da hat sie doppelt Glück.
"Suche nach keinem anderen Zustand, der anders ist als dein jetziger. In dem Augenblick, wo du deinen Unfrieden vollständig annimmst, wird dieser in Frieden umgewandelt." Ich beschließe zum neuen Salsaclub zu gehen und nehme Ahmed, "den Vertriebenen" mit. Tanzen hebt bei mir immer die Stimmung, bei ihm sichtlich auch.
Ich schaue auf das Meer, fließe mit ihm. "Fühle den Strom des inneren Körpers". Die Berge formen eine grandiose Kulise. "Setze dich wie ein Berg". Gästen zeige ich geheime Buchten, führe sie in diesen -stille- Bergen. Schüler lerne ich die Kunst des Berührens. Klienten kommen zur Tür hinein oder sie kommen auch nicht. Du haßt gute Hände, sagt meine alte Nachbarin, als ich ihr zufällig den steifen Nacken massiere. Ich darf sie nur zufällig massieren.
Im Internet finde ich einige Projekte, vielleicht gibt es eins, wo ich genau hineinpasse. Julio erzählt sündige Witze, das Zwerchfell krümmt sich, Verkrampftes löst sich. Die Sonne sinkt ins Meer, ich trinke ein Glass Wein, übe Spanisch mit neuen Freunden.

Erschienen in: Mensch und Sein